Die Weine aus Toro , zunächst bekannt als „Weine der Professoren“ der Universität von Salamanca im 13. Jahrhundert, wurden im 16. Jahrhundert sehr populär für ihre zunehmende Präsenz als Weine des Königshofes. Ihre Kraft und lange Lagermöglichkeit bestimmten ihren guten Ruf. Bis zum Ende des 19. Jahrhunderts war die Rotweinproduktion in der Region sehr wichtig, und die Qualität der Weine war durch Regelungen und Anordnungen geschützt.
Mitte des 19. Jahrhunderts war die Region eine Weinquelle für andere Regionen im Norden, wo die Reblausplage die Weinberge beschädigt hatte. Aber die Reblausplage griff auch nach Toro über und vernichtete bis zum Anfang des 20. Jahrhunderts Großteile der Weinberge.
Mit der Änderung des Weingeschmacks Mitte des 20. Jahrhunderts ging eine schwierig wirtschaftliche Situation in der Region einher und der Verkauf der oxidativen und alkoholreichen Toro Weine stagnierte. Die Weine wurden daher für die Verbesserung der Rotweine in die nördlichen Weinregionen weiterverkauft und die Region bewegte sich außerhalb der modernen Weintendenzen.
In den 1980er Jahren änderte sich diese Tendenz wieder und viele moderne Önologe sahen die Region als ideal für die Herstellung von kräftigen und komplexen Rotweinen mit der autochthonen Traubensorte Tinta de Toro. Seitdem sind die Weine aus Toro für ihre hochwertige Qualität und große Komplexität in aller Munde.
Die Region Toro wurde 1987 als DO-Herkunftsbezeichnung anerkannt.
Geographische Situation
Toro liegt im westlichen Teil von Castilla-León zwischen den Provinzen von Zamora und Valladolid und umschließt 15 Gemeinden rund um die Stadt Toro in der sogenannten Bajo Duero (Unterer Duero Fluss) unweit der Grenze Portugals.
Die ca. 5.500 Ha umfassende Rebfläche der Region umfasst ca. 40 Weingüter und ca. 1.200 Winzern. Die Weinberge liegen auf einer Höhe von 620 bis 750 Metern ü.d.M. in den leichten Hügeln neben den vier Flüssen, die die Region bewässern.
Klima und Boden
Die Region weist ein extrem trockenes Kontinentalklima mit leichten atlantischen Einflüssen und einer durchschnittlichen Niederschlagsmenge von 350 bis 400 mm im Jahr auf. Diese fällt vor allem in den regenreichen Herbst- und Frühlingsmonaten.
Die durchschnittliche Jahrestemperatur von 13°C bedingt ein mildes Klima. Die Region genießt eine hohe direkte Sonneneinstrahlung von mehr als 3.000 Stunden im Jahr.
Das leicht hügelige Gebiet, hauptsächlich kalkhaltig, hat einen sandigen, lehmigen Boden. Dieser ist manchmal steinig mit einem lockeren Untergrund und ist insgesamt sehr arm. Diese Faktoren verhindern die Präsenz von rebschädigenden Krankheiten wie der Reblaus, wodurch viele Winzer nur die Berge mit wurzelechten Reben bepflanzen.
Traubensorten
Die
meist angepflanzte Traubensorte der Region ist die Tinta de Toro, eine
Verwandte der Tempranillo Traube – mit mehr als 75% der Rebfläche. Die
Garnacha Tinta baut man deutlich weniger an. So auch die anderen, Region
fremden Trauben, wie die Cabernet Sauvignon oder Merlot. Als weiße
Trauben werden hauptsächlich die Malvasía und die Verdejo Trauben
angebaut.
Traubenerträge
Die Haupttraube der Region
, die Tinta de Toro, hat sich sehr gut an der Boden und das extreme
Klima der Region angepasst. Sie ist eine ertragarme Weintraube und
zeichnet als solche Weine mit großem Charakter aus.
Die
Bepflanzungsdichte der 5.500 Ha der DO gibt vor maximal 2.700 Rebstöcke
pro Ha zu nutzen und den zulässigen Höchstertrag von 6.000 kg pro Ha
für die Tinta de Toro Sorte nicht zu überschreiten.
Weinproduktion
Die
DO Toro produziert hauptsächlich fruchtige und kräftige Rotweine der
Traubensorte Tinta de Toro oder Coupages mit dieser Traube und Garnacha.
Typische Leckereien aus der Region Toro
Asado de cabrito (gebratenes Zicklein)
Asado de tostón (gebratenes Spanferkel)
Arroz a la zamorana (Reis der Art von Zamora)