Die Geschichte der DO Rueda geht zurück in die Zeit, als die Weine der Region nicht nur als „Weine aus Castilla“ bekannt waren, sondern als „die“ spanischen Weine überhaupt. Ab dem 16. Jahrhundert kannte man die Weine unter dem Namen „Vinos de la Tierra de Medina“. Die Region war damals wirtschaftlich abhängig vom Weinverkauf. Anfang des 19. Jahrhunderts war die Region schließlich auch in Europa für ihre körperreichen und qualitativen Weine berühmt.
Ausgelöst durch die schlimme Reblausplage und eine langsame Industrialisierung ging die Herstellung qualitativer Weine zurück und ranzige, stark oxidierte Fassweine (vinos a granel) aus der ertragsreichen Palomino-Traube setzen sich durch.
In den 1960er Jahre wechselte das Konsumverhalten von Weißweine in Spanien und die Vorliebe für ranzige Weine nahm ab. Dank einer Gruppe innovativer Önologen wie Antonio Sanz von Bodegas de Crianza de Castilla la Vieja und Bodegas Marqués de Riscal wurde aus einem im Prinzip schwierigen Anpassungsprozess an den modernen Weingeschmack eine Erfolgsgeschichte. Beide glaubten fest an das Potential und die Qualität der Weißweintrauben.
Der Glaube an die Verbesserung der Weißweine durch den Anbau regionsfremder Trauben wie die Viura aus Rioja oder die Sauvignon Blanc, war mit ein Grund, warum am Anfang die traditionellen Verdejo-Weine nicht überwiegten. Langsam wurde aber die Qualität der Weine aus Verdejo wiederentdeckt. Heute sind es die Weine aus dieser Traube - mit weniger Alkoholgehalt, mehr Frische und Frucht -, durch die die Rueda Weine nationalen und internationalen Beifall gewonnen haben und durch die die DO Rueda schnell rehabilitiert wurde.
Die Region Rueda wurde 1980 als DO anerkannt.
Geographische Situation
Rueda liegt in der kastilischen Hochebene zwischen den Provinzen von Valladolid, Ávila und Segovia mit einer Fläche von 80 km Länge und 40 km Breite. Die ca. 6.000 ha umfassende Rebfläche der Region umschließt ca. 40 Weingüter und ca. 75 Gemeinden mit Rueda, Medina del Campo und Nava als wichtigste Städte.
Die Weinberge liegen geografisch im Einflussbereich des Duero Flusses sowie seiner Nebenflüsse Eresma, Adaja, Zapardiel und Trabancos. Die flussnahen Weinlagen liegen auf einer Höhe zwischen 500 und 700 Metern ü.d.M.
Klima und Boden
Das Klima der DO Rueda ist kontinental und steht unter leichten Einflüssen des Atlantischen Ozeans, mit langen, kalten und trockenen Wintern, einem hohen Schneerisiko im Frühling, und einem kurzen warmen Sommer mit frischen Nächten. Die durchschnittliche Jahrestemperatur von 12°C bestätigt ein überwiegend mildes Klima.
Die Region zeichnet eine gute Jahresniederschlagsmenge von etwa 500 mm aus, die regelmäßig in Frühjahr und Herbst fällt und genießt eine hohe direkte Sonneneinstrahlung von 2.800 Stunden im Jahr.
Der kalkhaltige und an organischen Nährstoffen arme Boden, ist locker und steinig.
Traubensorten
Die Traube Verdejo wurde ursprünglich im 10. Jahrhundert aus Afrika von den Arabern auf die iberische Halbinsel mitgebracht und ist die am meisten kultivierte – fast 52% der Rebfläche – noble weiße Traubensorte der Region. Andere weiße Traubensorten, die in Rueda DO angebaut werden sind neben der Viura (20% der Rebfläche), die Sauvignon Blanc (10%) und die Palomino fino.
Als rote Trauben baut man in der Region die Tempranillo, Garnacha, Cabernet Sauvignon und Merlot an, aber die Rotweinproduktion kann als marginal bezeichnet werden.
Traubenerträge
Die Bepflanzungsdichte der 6.000 Ha der DO gibt vor, mindestens 1.100 und maximal 2.200 Rebstöcke pro Ha zu belegen. Für die Hauptrebsorten Verdejo und Sauvignon Blanc erlaubt der Kontrollrat Erträge zwischen 7.000 bis 9.000 kg pro Ha.
Weinproduktion
Die Region produziert zwischen 20 und 30 Millionen Liter, die zu ca. 60% aus weißen Trauben stammen. Die Weine der Rueda DO kann man den folgenden Typen zuordnen:
Typische Leckereien aus der Region Rueda